Handelsplattform für Erneuerbare Energien

Über greenXmoney kann sich jeder zu jederzeit an dem Ausbau der Erneuerbaren Energien beteiligen, vor allem im Bereich der Windkraftprojektierung. Dezentralisierung und Bürgerbeteiligung lautet der zentrale Ansatz.

Herr Sahin, stellen Sie doch bitte Ihr grünes Startup „greenXmoney“ einmal vor.

Über greenXmoney wird eine nachhaltige Partizipation an den regenerativen Energien möglich. Durch den Abschluss von Forderungskaufverträgen zwischen Bürger und Anlagebesitzer können die zukünftigen Erträge aus erneuerbarer Energieproduktion erworben werden. Dabei bleiben diese zu jederzeit flexibel handelbar. Die Erworbene Forderung ist durch das EEG gesichert und somit kann jeder auch ohne eigene Energieanlage von der Energiewende profitieren. Für die Projekte muss keine Fundingschwelle erreicht werden, jeder Käufer erhält ab dem Tag des Vertragsabschlusses seine feste Rendite.

Welches „grüne“ Problem lösen Sie und welche Vision steckt hinter Ihrem Konzept?

Über unsere Handelsplattform kann jeder sich zu jederzeit an dem Ausbau der Erneuerbaren Energien beteiligen. Damit schaffen wir eine Möglichkeit für Energieanlagenbauer, Kapital aufzunehmen und damit den Bau neuer Anlagen anzustoßen. Zudem eignet sich greenXmoney.com hervorragend, um Bürgerbeteiligungsprojekte aufzusetzen. Gerade im Bereich der Windkraftprojektierung kann damit ein wertvoller Beitrag geleistet werden. Wir sind der Überzeugung, dass die Energiewende nur dezentral und in Bürgerhand wirklich funktionieren kann. Mit greenXmoney haben wir eine Plattform entwickelt, die genau diesen Ansatz voranbringt.

Wie geht es Ihrer Branche aktuell?

Die Crowdfunding-Branche, der auch wir im weiteren Sinne angehören, gerät aktuell vor allem durch eine Regulierungswelle etwas in Bedrängnis. Das politische Bestreben ist es, die noch junge Branche in ein recht enges Regulierungskorsett zu zwängen, um Fälle wie Prokon zu vermeiden. Leider geschieht dies quasi ohne Einbezug der Branche, so dass alle Anbieter zu Umstellungen in ihren Systemen gezwungen werden. Der Trend hin zu Crowdfunding bleibt jedoch ungebrochen und somit sehen wir auch in der Zukunft ein großes Potential für die Branche.

Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?

Käufer erwerben mittels eines Forderungskaufvertrages, von uns „Wattpapier“ genannt, die zukünftigen Erträge einer erneuerbaren Energieanlage zum Vorzugspreis. Über eine feste Laufzeit erhält er auf Grundlage der EEG Vergütung eine höhere Gesamtsumme als er ursprünglich eingesetzt hat. Sämtliche Zahlungen werden dabei aus der erneuerbaren Energieproduktion der Energieanlage gedeckt. Der Anlagenbesitzer kümmert sich um den einwandfreien Betrieb seiner Anlage, von der er auch weiterhin die nicht abgetretenen Erträge erhält. Mit dem eingesammelten Kapital kann der Anlagenbesitzer nun weitere Anlagen errichten oder aufrüsten. Das „Wattpapier“ ist jederzeit handelbar und kann über die Plattform zu Weiterverkauf angeboten werden.

Was waren und was sind die größten Herausforderungen für Ihre Unternehmung auf dem bisherigen Weg?

Das „Wattpapier“ ist sowohl anbieter- als auch käuferseitig ein vollkommen neues, einzigartiges Produkt. Dieser Umstand führte dazu, dass wir zu Beginn auf beiden Seiten das Produkt und seine vielen Vorteile erst einmal bekannt machen mussten. Gerade auf Käuferseite kam dabei erschwerend hinzu, dass eine Einordnung in bisher bekannte Muster schwerfällt und generell ein Grundmisstrauen gegenüber Kaufangeboten in erneuerbare Energien zu spüren war. Mittlerweile hat sich dies enorm gebessert, viele Kunden, die dem „Wattpapier“ eine Chance gegeben haben, sind überzeugt, so dass Mehrfachkäufe und ein hoher Zulauf durch persönliche Empfehlungen zu verzeichnen sind. Heute ist die größte Herausforderung, die große Nachfrage dauerhaft bedienen zu können.

Wie ist Ihr Gründerteam aufgestellt? Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen waren für den bisherigen Erfolg ausschlaggebend?

Unsere vier Gründer sind sehr interdisziplinär aufgestellt. Neben zwei PV-Fachleuten, die heute unsere Geschäftsführer sind, ist ein Jurist und ein IT-Fachmann an Bord. Diese Interdisziplinarität und auch das gute Verhältnis der Gründer untereinander haben sehr dazu beigetrage, dass sich greenXmoney am Markt etablieren konnte.

Suchen Sie aktuell Mitarbeiter und wenn ja, welche Qualitäten sollten diese mitbringen?

Aktuell suchen wir keine Mitarbeiter. Wenn wir auf der Suche sind, ist es neben der selbstverständlichen fachlichen Qualifikation für die entsprechende Stelle extrem wichtig, sich flexibel und schnell in verschiedene Aufgabenbereiche einarbeiten zu können. Natürlich sind auch in einem kleinen Team Kernaufgaben klar verteilt, darüber hinaus ist es aber unabdingbar, auch weitere Themenfelder bearbeiten zu können.

Wo soll die Reise für Ihr Startup in den nächsten 3 Jahren hingehen?

Nach einem gelungenen Markteinstieg und im vergangenen halben Jahr einer Zeit der Angebotsanpassung – sowohl an eine sich ändernde Gesetzeslage, als auch an die Bedürfnisse der Kunden – ist es unser realistisches Ziel, unsere Verkaufszahlen nun Jahr für Jahr drastisch zu steigern. Wir sind der Überzeugung, dass wir spätestens in drei Jahren kostendeckend arbeiten können. Zudem arbeiten wir an neuen Ideen, die das Angebotsspektrum von greenXmoney erweitern und neue Absatzmärkte öffnen würden. Es ist nicht unrealistisch, dass wir im kommenden Jahr eine solche Idee auf den Markt bringen können und damit ein weiteres Kapitel der greenXmoney Geschichte öffnen.

Zum Abschluss: Welchen Tipp möchten Sie zukünftigen Gründern mit auf den Weg geben?

Selbstverständlich ist es bei der Geschäftsgründung ungemein wichtig, schon vor Markteinstieg möglichst alle Szenarien durchzuspielen und auf möglichst jede Frage auch eine Antwort zu haben. Kurzum, das Produkt perfekt vorbereitet zu haben. Dieses ist jedoch quasi unmöglich, erst recht, wenn man den Anspruch hegt, etwas Innovatives, Neuartiges zu schaffen. Wir haben gemerkt, dass trotz einer äußerst intensiven und langen Vorbereitung, nach Marktstart immer wieder Themen aufkamen, die wir so nicht vorhergeplant hatten. Unser Tipp daher: wartet nicht zu lange mit der Markteinführung eures Produktes und nutzt jedes Feedback, um eure Idee zu verbessern und zu verfeinern.

Vielen Dank

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